Medienmitteilung vom 5. März 2008

  • 5. März 2008

Parlamentarische Initiative Menétrey-Savary «für ein wirksameres Verbot des Versandhandels mit Arzneimitteln in der Schweiz» vom Nationalrat abgelehnt

Der Nationalrat steht zum qualitätsgesicherten Versandhandel mit Medikamenten

150 150 Verband der Schweizerischen Versandapotheken VSVA

Mit 90 gegen 79 Stimmen bei 7 Enthaltungen hat der Nationalrat die Parlamentarische Initiative Anne-Catherine Menétrey-Savary «für ein wirksameres Verbot des Versandhandels mit Arzneimitteln in der Schweiz» verworfen. VSVA begrüsst den Entscheid der grossen Kammer, die sich mit ihrem Entscheid klar zu einer Fortführung der sicheren und kostengünstigen Versorgung spezieller Patientengruppen bekannt hat.

Der Versandhandel mit Medikamenten in der Schweiz wird im Wesentlichen seit der Mitte der Neunziger Jahre praktiziert und ist aus der Notwendigkeit hervorgegangen, spezielle Patientengruppen (z.B. Dialyse, Hämophilie, chronische Patienten und Langzeitpatienten) kontinuierlich direkt zu versorgen. Heute profitieren jährlich mehr als 250’000 Patientinnen und Patienten von diesem direkten Distributionskanal bzw. sind auf ihn angewiesen. Der Marktanteil des Versandhandels in der Schweiz darf gegenwärtig auf leicht über vier Prozent geschätzt werden. Die Direktversorgungsapotheken üben ihre Tätigkeit auf der Basis strengster bundes- und kantonalrechtlicher Vorschriften aus. Rechtsgrundlage des Versandhandels ist ein gesetzgeberisches Verbots- bzw. Ausnahmekonstrukt. Die in der Schweiz tätigen Versandapotheken sind regelkonform zugelassen und unterstehen rigorosen amtlichen Kontrollen.

Rückkehr zum Monopol der Ladenapotheken verhindert
Eine Verschärfung der heutigen Vorschriften hätte sich negativ auf die Kosten des Gesundheitswesens ausgewirkt, indem der Direktversorgungskanal heute durch Verzicht auf die Erhebung von Taxen und durch Gewährung von Rabatten die Patientinnen und Patienten, die Kassen und die öffentliche Hand besonders entlastet (Schätzung VSVA: um rund 30 Millionen Franken pro Jahr) . Die Direktversorgung per Post ist der nachweislich günstigste Bezugskanal für Medikamente überhaupt. Eine zusätzliche Behinderung des jungen, aber bereits bewährten direkten Distributionskanals hätte nichts anderes bewirkt als eine künstlich herbei geführte Beseitigung von Wettbewerb und damit verbunden eine Rückkehr zum Monopolismus im Medikamentenhandel, konkret der Ladenapotheken.